„Töchter des Nordlichts“ ist der zweite Norwegenroman von Christine Kabus,
erschienen 2014 bei Bastei Lübbe.
Es ist eine vom Erstling unabhängige
Geschichte, wenn auch die Figur Nora bereits im Erstling in einer Nebenrolle auftaucht.
Das Buch lässt sich in keine Schublade einordnen, denn es ist teils historisch,
teils gegenwärtig, aber auch Landschafts-, Liebes- und Familienroman.
Während der erste Roman "Im Land der weiten Fjorde" noch von einer Deutschen handelt, die ihre Wurzeln
in Norwegen sucht, so spielt dieses Buch komplett in Norwegen: es geht um den
Konflikt der Norweger mit den nomadischen Sami aus der Finnmark. Auch diesmal
gibt es 2 Erzählstränge: Zum einen wird die Geschichte der Norwegerin Nora
erzählt, die in die Finnmark reist um ihren samischen Vater zu finden. Und zum
anderen wird die Geschichte der kleinen Samin Áilu erzählt, die von ihren
Eltern entrissen wurde und in norwegischen Heimen aufwächst.
Ich bin fasziniert wie viel Hintergrundwissen in diesem Buch steckt, wie viel
ich gelernt habe und wie sehr ich mich durch die wundervollen
Landschaftsbeschreibungen in ein für mich bisher fremdes Land verliebt habe. Interessant
fand ich auch, dass traditionelle Märchen und Mythen mit erzählt, das heikle Thema
Rassenhass und der Aspekt der „Seherei“ aufgegriffen wurden.
Das großartigste an diesem Buch waren für mich die Tier- und
Naturbeschreibungen. Obwohl ich als Hobbyzoologin viel über Tiere weiß, habe
ich jede Menge Neues über Rentiere gelernt. Und als Naturliebhaber sprang mein
Herz höher als ich über diese wunderschöne Umgebung und Naturphänomene las.
Mein Wunsch dieses Land zu bereisen ist noch mehr gewachsen.
Àilu ist mein absoluter Lieblingscharakter, ich bewundere dieses starke
Mädchen mit Herz, Verstand und offenem Geist. Ihre Geschichte gehört zu den besten,
die ich bisher gelesen habe! Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut
gezeichnet, ich habe einige davon ebenfalls in mein Herz geschlossen und möchte
manchen nie in der Realität begegnen.
Auch diesmal war die Geschichte am Ende komplett schlüssig und gut gefiel
mir besonders, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Persönlich
hätte ich mir allerdings noch etwas mehr von dieser "Seherei"
gewünscht, das gab der Geschichte etwas sehr mystisches...
Dieses Buch ist PERFEKT!!!! Schade, dass ich nur Volle Punktzahl vergeben
kann, denn ich würde am liebsten „übervolle“ Punkte vergeben! Schon beim Debüt
war ich in Norwegen und Christine’s Erzählstil verliebt, aber jetzt ist es ECHTE
LIEBE!!!
Umso größer ist nun meine Sehnsucht nach dem nächsten Norwegenroman "Insel der blauen Gletscher" , welches im Januar 2015 ebenfalls bei Bastei Lübbe erscheinen wird!
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