„Ella - Ein Hund fürs Leben“ ist das 2014 bei Atrium erschienene Romandebüt
von Daniel Wichmann.
Daniel und Lina sind ein Paar in der Krise. Um ihre Liebe zu retten,
überwindet Daniel seine Angst vor Hunden und fährt mit Lina zu einem Züchter. Ella
wird ein Therapiehund für ihre Beziehung und vor allem für Daniels Phobie, von
deren Ursachen er uns im Laufe des Buches auch erzählt.
Das wunderbare Hundewesen Ella ist ein chaotisches Fellknäuel mit großem
Herz und noch größerem Sinn für Unfug. Sie versteht schnell die Schwächen ihrer
Erziehungsberechtigten zu durchschauen und ihren Charakter an das Paar
anzupassen.
Sie gehen gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen. Was Daniel mit seiner
Unerfahrenheit in Ellas Erziehung falsch macht, muss Lina wieder ausbügeln. Und
was Lina durch ihre überschwängliche Hundeliebe vermasselt, bringt Daniel mit
etwas Logik wieder auf den richtigen Pfad. Nach und nach schleicht sich Ella in
Daniels Herz und sie werden ein tolles Gespann, das sich ohne viele Worte
versteht.
Der Autor hat einen wundervollen ehrlichen Schreibstil. Er ist witzig, reich
an bildhaften Vergleichen und es fiel mir leicht die Gefühle der Protagonisten
nachzuempfinden. Die Kapitel starten jeweils mit einem passenden Zitat, was ich
als tolles Stilmittel empfinde. Auch dass er manche Personen oder Situationen
sehr überspitzt darstellt, hat mir richtig gut gefallen. Im Laufe des Romans
geschehen immer wieder spannende Wendungen, die den Leser an die Geschichte
fesseln.
Sehr oft habe ich bei den Anekdoten an meine eigenen Hunde gedacht und sie in
vielen Dingen wiedererkannt. Hunde sind Herzen mit Schnauze und Rute!!!
Ich habe sehr oft herzhaft gelacht, zum Beispiel als Ella im Futtergeschäft
mit vollem Karacho in den Container mit Vogelfutter springt und nicht mehr
rauskommt. Oder bei Daniels erstem Ausflug ins Hundeauslaufgebiet, den er nur
schafft, weil er sich jede Menge Mut antrinkt. Später als er sich auf
heldenhafte Weise gegen Hundehasser durchsetzt, habe ich zwar manchmal um ihn
gebangt, aber dennoch seinen Beschützerinstinkt bewundert und über die kreative
Art der Attacken wieder sehr gelacht.
Das Cover hat mir sehr gut gefallen. Eine Pipipfütze in Herzchenform kann
man sicher schnell verzeihen. Das ursprüngliche Cover, das noch in der
Verlagsvorschau zu sehen ist und skizzierte
Welpen zeigt, ist auch niedlich, aber die Entscheidung für das Pipicover finde
ich mutiger, frecher und voll gelungen!
Am Ende des Buches schließen sich einige Kreise, das hat der Autor wirklich
gut gemacht. Er hat uns eine komplett runde Geschichte erzählt, die eine schöne
Entwicklung durchlebt und bei der keine Fragen offen bleiben.
Ich hoffe Daniel Wichmann schreibt noch mehr Bücher, gerne auch über Ellas
Erfahrungen als erwachsene Hündin, denn Ella existiert real und hat sogar eine
große Fangemeinde bei Facebook.
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