„Der geheime Name“ von Daniela Winterfeld, erschienen 2013
bei Knaur, ist ein fantastisches Buch
für erwachsene Leser, die sich zwischen Märchen und Thriller nicht entscheiden
wollen.
Es erzählt die Geschichte der jungen Fina, die ihr bisheriges
Leben mit ihrer Mutter auf der Flucht vor ihrem Vater war und mit 19
rausfindet, dass diese Flucht einen noch viel schrecklicheren Hintergrund hatte
als sie jemals erahnt hat. Nicht ihr Vater ist der Verfolger, sondern ein grausiges
Wesen aus dem Moor, dem Fina als sein Weib versprochen wurde. Im Moor lernt
Fina Mora kennen, einen jungen Mann, der sie magisch anzieht, der aber auch ein
dunkles Geheimnis in sich trägt, welches eng mit Finas Schicksal verbunden ist.
Auf das Buch wurde ich neugierig, weil ich 2012 das Debüt
der Autorin gelesen habe. „Harpyienblut“, welches sie unter ihrem bürgerlichen
Namen Daniela Ohms veröffentlichte, ist ein geniales, düsteres Jugendbuch mit Tiefgang
und sehr eigenem, hervorragendem Schreibstil. Darum war klar, dass ich den
Nachfolger lesen MUSS!
„Der geheime Name“ ist allerdings als Erwachsenenbuch
herausgebracht, was sich mir auch in der zweiten Buchhälfte deutlich erklärte. Was
am Anfang noch märchenhaft, dennoch mit zahlreichen sehr spannenden Sequenzen
begann, wird später zu einem äußerst brutalen Thriller mit heißem Sex, aber
auch sehr abschreckenden Gewaltszenen.
Mir persönlich war der Märchenteil sehr viel lieber als der
brutale, denn ich lese sonst fast nie Thriller oder Bücher bei denen ich
Schmerzen und Übelkeit so derartig nachempfinden kann. Einerseits ist es eine
Meisterleistung der Autorin, das man sich als Leser so in ihre Texte
reinsteigert, dass man danach nicht mehr ruhig schlafen kann, aber andererseits
bin ich persönlich eher der Leser, der lieber nach dem Lesen ruhig und erholsam
schläft, da ich im Arbeitsalltag schon genug nervenaufreibende Situationen
durchleben muss.
Trotzdem (oder vielleicht doch gerade deshalb?) werde ich
auch die folgenden Bücher der Autorin lesen, denn ich bin fasziniert von ihrem
Schreibstil. Sie versteht es Szenarien zu erschaffen, die man regelrecht spüren
kann. Ich habe beim Lesen von „Der geheime Name“ ein Auf und Ab der Gefühle
erlebt, was mir sonst bei anderen Büchern in dieser Intensität sehr selten geschieht.
Ich war richtig verliebt in das Buch, hatte schreckliche Angst um Fina und Mora,
war äußerst angetan von den Liebesszenen, zu Tränen gerührt wenn die
Entwicklung der Liebesgeschichte in die falsche Richtung lief, aber auch total
angewidert von der sadistischen Bestie, hatte Lust sie zu vernichten und hab
ununterbrochen gebangt, da es nicht nach einem Happy End aussah… Ob am Ende
doch alles gut ausging, sollte jeder selbst rausfinden.
Auf ihr nächstes Buch „Insel der Nyx –Die Prophezeiung der
Götter“, das sie wieder als Jugendbuchautorin Daniela Ohms im April 2013 veröffentlicht,
bin ich schon sehr gespannt. Es ist wieder eine völlig andere Richtung, als die
beiden bisherigen, aber auch wieder Fantasy. Ich bin mir sicher, dass auch
dieses Buch mich wieder sehr begeistern wird!
Ich vergebe für das Buch sehr gerne 5 Sterne, obwohl es mich
oft schockiert hat. Die düsteren Seiten gehören zum Leben eben dazu… und als
Fantasy sind sie erträglicher als real!
Absolute Leseempfehlung für verträumte Mädels mit sehr starken Nerven!!!
Absolute Leseempfehlung für verträumte Mädels mit sehr starken Nerven!!!
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